Ruotnkerng helau!
In Rothenkirchen startete der erste Büttenabend dieser Session mit Wortakrobatik, Showeinlagen, unerwarteten Gästen und mit einem ausgelassenen Publikum.
Hurra, sie lebt noch, die “Ruotnkernge Fousanocht”, die in diesem Jahr am Büttenabend sogar einen Bildungsauftrag erfüllte. Dem Publikum wurde erklärt, wie Fußball funktioniert, das Mobilitätskonzept dagegen nicht, wie man aus 10 Euro 100 macht, dass in Honkongmelonen kein Actylen ist und man in der Pressiger Norma kein Outfit als Shoppingqueen bekommt.
Sitzungspräsident Kai Baumstark glänzte als Bülent Ceylan, allerdings nur so lange, bis Helene Fischer die Bühne betrat. Insgesamt war Outfit ein großes Thema. “Burlesque”, so der Titel des Männerballetts, das zu fortgeschrittener Stunde trotzdem alles gab, was Männer in Frauenkleidern eben so zu bieten haben. Die 70er kamen noch einmal ganz groß raus, die schrillen Outfits (einschließlich Haschpfeifen) blendeten den ganzen Saal.
Fußball – aber richtig, Hannah und Franzi erklärten unter anderem Abseits und wie man eine WM vollkommen vergeigt. Wolle und Willy (Stefan Heinlein und Wolfgang Förtsch) hatten als Wanderer ihr Seidla dabei, machten Prost mit Leut und Leutinnen und erklärten, wie jemand von Tschirn bis Kronach kommt. Das sei nämlich seit dem Mobilitätskonzept nicht mehr ganz so einfach. “In dieser zeit fliegen andere nach Griechenland.”
Der “Häfnersparkplatz” und Alois und seine Elsbeth auf der Parkbank: Was sie von da aus alles mitkriegen, verrieten sie dem gesamten Saalpublikum. Unter anderem klärten sie auf, dass beim Bürgermeisterauto der TÜV abgelaufen sei und der Thermomix früher einfach “Frau” hieß, die auch heute noch unter der “Herdanziehungskraft” zu leiden habe.
Und während Bülent und Helene noch atemlos durch die Nacht sausten, kämpfte der Gemüsemann mit Schmalzbrot, Hundeleine und Blut – oder vielleicht doch nur Ketchup. Er bekagte sich darüber, dass die Tageszeitungen mitunter so dünn waren, dass sie nicht einmal mehr zum Einpacken der Veilchen getaugt hätten.
Die “Shoppingqueen” von Rothenkirchen machte die Erfahrung, dass sie bei Netto kein passendes Outfit findet, schon gar nicht in iherer Lieblingsfarbe “Textmarker pink.”
(Text von Maria Löffler – Fränkischer Tag Kronach)